Der Nobelpreis für Physik ist eine Auszeichnung, die von der Nobel-Stiftung gemäß dem letzten Willen im Testament des Chemikers Alfred Nobel verliehen wird. Er zeichnet herausragende wissenschaftliche Persönlichkeiten aus, die sich durch ein Werk und Arbeiten, die als außergewöhnlicher Beitrag zur Physik gelten, große Verdienste um die Menschheit erworben haben.
Der Preis, dotiert mit ca. 1 Million Euro, wird jedes Jahr im Oktober von den Mitgliedern der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften verliehen. Nachdem der Name des Preisträgers Anfang Oktober bekannt gegeben wurde, werden die Medaille und die Urkunde der Stiftung am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters, offiziell vom schwedischen König überreicht.
Nominierung
Für den Physiknobelpreis können maximal 3 Nobelpreisträger und 2 verschiedene Arbeiten ausgewählt werden.
Die Nobelpreisträger werden vom Nobelkomitee für Physik ausgewählt, einem Nobelkomitee, das aus fünf Mitgliedern besteht, die von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften gewählt werden.
In der ersten Phase, die im September beginnt, werden einer Gruppe von etwa 3.000 ausgewählten Universitätsprofessoren, Nobelpreisträgern für Physik und Chemie und anderen Personen vertrauliche Nominierungsformulare zugesandt. Im Einzelnen sind dies:
- schwedische und auswärtige Mitglieder der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglieder des Nobelkomitees für Physik
- bisherige Preisträger des Nobelpreises für Physik
- Ordentliche und Außerordentliche Professoren der Physik an den Universitäten und technischen Instituten in Schweden, Dänemark, Finnland, Island und Norwegen sowie dem Karolinska Institutet in Stockholm
- Inhaber vergleichbarer Lehrstühle mindestens sechs weiterer Universitäten oder Technischen Hochschulen – die Auswahl erfolgt durch die Akademie der Wissenschaften, so dass eine geeignete Streuung über verschiedene Länder und Fachgebiete gewährleistet ist.
- andere Wissenschaftler, die die Akademie für geeignet hält.
Die ausgefüllten Formulare müssen bis zum 31. Januar des folgenden Jahres beim Nobelkomitee eingehen. Die Nominierten werden von Experten geprüft und diskutiert und auf etwa fünfzehn Namen eingegrenzt. Das Komitee legt der Akademie einen Bericht mit Empfehlungen zu den endgültigen Kandidaten vor. Die Akademie trifft dann die endgültige Auswahl der Physikpreisträger durch eine Mehrheitsentscheidung.
Preisträger
Die nachfolgende Liste enthält eine chronologische Übersicht aller Träger des Nobelpreises für Physik, das jeweilige Land sowie das Forschungsgebiet des Wissenschaftlers.
- 2024: John J. Hopfield (Vereinigte Staaten) / Geoffrey E. Hinton (Kanada) — Maschinelles Lernen mit neuronalen Netzen
- 2023: Pierre Agostini (Frankreich) / Ferenc Krausz (Ungarn/Österreich) / Anne L'Huillier (Frankreich) — Teilchenforschung (Erzeugung von Attosekunden-Lichtimpulsen)
- 2022: Alain Aspect (Frankreich) / John F. Clauser (Vereinigte Staaten) / Anton Zeilinger (Österreich) — Quantenphysik
- 2021: Klaus Hasselmann (Deutschland) / Syukuro Manabe (Vereinigte Staaten) / Giorgio Parisi (Italien) — Physikalische Modelle (Erdklima und kondensierte Materie)
- 2020: Roger Penrose (Großbritannien) / Reinhard Genzel (Deutschland) / Andrea Ghez (Vereinigte Staaten) — Schwarze Löcher
- 2019: James Peebles (Kanada) / Michel Mayor (Schweiz) / Didier Queloz (Schweiz) — Für Beiträge zum Verständnis des Universums
- 2018: Arthur Ashkin (Vereinigte Staaten) / Donna Strickland (Kanada) / Gérard Mourou (Frankreich) — Experimentalphysik (Präzisionswerkzeuge mittels Lasertechnik)
- 2017: Rainer Weiss (Vereinigte Staaten) / Barry Barish (Vereinigte Staaten) / Kip Thorne (Vereinigte Staaten) — Nachweis von Gravitationswellen
- 2016: David Thouless (Großbritannien) / Duncan Haldane (Großbritannien) / Michael Kosterlitz (Großbritannien) — Theoretische Physik (topologische Phasenübergänge und Materiephasen)
- 2015: Takaaki Kajita (Japan) / Arthur B. McDonald (Kanada) — Für den Nachweis der Masse von Neutrinos
- 2014: Isamu Akasaki (Japan) / Hiroshi Amano (Japan) / Shuji Nakamura (Vereinigte Staaten) — Blau leuchtende Dioden
- 2013: Peter Higgs (Großbritannien) / Francois Englert (Belgien) — Higgs-Mechanismus & Masse der subatomaren Teilchen
- 2012: Serge Heroche (Frankreich) / David Wineland (Vereinigte Staaten) — Experimentelle Manipulation von Quantensystemen
- 2011: Saul Perlmutter (Vereinigte Staaten) / Adam G. Riess (Vereinigte Staaten) / Brian P. Schmidt (Vereinigte Staaten) — Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums
- 2010: Andre Geim (Russland/Niederlande) / Kostya Novoselov (Russland/Großbritannien) — Experimente mit Graphen
- 2009: Charles K. Kao (China) / Willard S. Boyle (Kanada) / George E. Smith (Vereinigte Staaten) — Grundlegende Erkenntnisse im Bereich der Glasfaseroptik
- 2008: Yoichiro Nambu (Vereinigte Staaten) / Makoto Kobayashi (Japan) / Toshihide Maskawa (Japan) — Entdeckung des Mechanismus der spontanen Symmetriebrechung in der Elementarteilchenphysik
- 2007: Albert Fert (Frankreich) / Peter Grünberg (Deutschland) — Für die Entdeckung des GMR Effekts
- 2006: John C. Mather (Vereinigte Staaten) / George F. Smoot (Vereinigte Staaten) — Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung und der Entdeckung der Anisotropie des kosmischen Mikrowellenhintergrunds
- 2005: Roy J. Glauber (Vereinigte Staaten) / John L. Hall (Vereinigte Staaten) / Theodor W. Hänsch (Deutschland) — Für Beiträge zur Quantenoptik, insbesondere zu kohärenter Strahlung
- 2004: David J. Gross (Vereinigte Staaten) / H. David Politzer (Vereinigte Staaten) / Frank Wilczek (Vereinigte Staaten) — Für die Entdeckung der asymptotischen Freiheit in der Theorie der Starken Wechselwirkung
- 2003: Alexei A. Abrikossow (Russland) / Witali L. Ginsburg (Russland) / Anthony J. Leggett (Großbritannien) — Pionierarbeit auf dem Gebiet der Supraleiter und Suprafluidität
- 2002: Raymond Davis Jr. (Vereinigte Staaten) / Masatoshi Koshiba (Japan) / Riccardo Giacconi (Italien/Vereinigte Staaten) — Astrophysik, vor Allem für den Nachweis kosmischer Neutrinos
- 2001: Wolfgang Ketterle (Deutschland) / Eric A. Cornell (Vereinigte Staaten) / Carl E. Wieman (Vereinigte Staaten) — Für die Erzeugung der Bose-Einstein-Kondensation in verdünnten Gasen aus Alkaliatomen
- 2000: Schores I. Alfjorow (Russland) / Jack S. Kilby (Vereinigte Staaten) / Herbert Kroemer (Deutschland) — Für die Entwicklung von Halbleiterheterostrukturen für Hochgeschwindigkeits- und Optoelektronik
- 1999: Gerardus ’t Hooft (Niederlande) / Martinus J.G. Veltman (Niederlande) — Beiträge zur Theorie der elektroschwachen Wechselwirkung
- 1998: Robert B. Laughlin (Vereinigte Staaten) / Horst L. Störmer (Deutschland) / Daniel C. Tsui (Vereinigte Staaten) — Für die Entdeckung einer neuen Form von Quantenflüssigkeit
- 1997: Steven Chu (Vereinigte Staaten) / Claude Cohen-Tannoudji (Frankreich) / William D. Phillips (Vereinigte Staaten) — Für das Kühlen und Einfangen von Atomen mit Laserlicht
- 1996: David M. Lee (Vereinigte Staaten) / Douglas D. Osheroff (Vereinigte Staaten) / Robert C. Richardson (Vereinigte Staaten) — Entdeckung der Suprafluidität in Helium-3
- 1995: Martin L. Perl (Vereinigte Staaten) / Frederick Reines (Vereinigte Staaten) — Entdeckung des Tauons
- 1994: Bertram N. Brockhouse (Kanada) / Clifford G. Shull (Vereinigte Staaten) — Entwicklung der Neutronen-Spektroskopie
- 1993: Russell A. Hulse (Vereinigte Staaten) / Joseph H. Taylor Jr. (Vereinigte Staaten) — Für die Entdeckung eines neuen Typs von Pulsar
- 1992: Georges Charpak (Frankreich) — Erfindung und Entwicklung von Teilchendetektoren
- 1991: Pierre-Gilles de Gennes (Frankreich) — Er hat entdeckt, dass Methoden zur Untersuchung von Ordnungsphänomenen in einfachen Systemen für komplexere Materieformen verallgemeinerbar sind
- 1990: Jerome I. Friedman (Vereinigte Staaten) / Henry W. Kendall (Vereinigte Staaten) / Richard E. Taylor (Kanada) — Bestätigung des Quark-Modells durch Experimente der tiefinelastischen Streuung von Elektronen an Protonen und Neutronen
- 1989: Wolfgang Paul (Deutschland) / Hans Georg Dehmelt (Deutschland) / Norman F. Ramsey (Vereinigte Staaten) — Für die Entwicklung einer Ionenfalle (Paul-Falle)
- 1988: Leon M. Lederman (Vereinigte Staaten) / Melvin Schwartz (Vereinigte Staaten) / Jack Steinberger (Deutschland) — Für grundlegenden Experimente über Neutrinos
- 1987: Johannes Georg Bednorz (Deutschland) / K. Alex Müller (Schweiz) — Gemeinsam mit dem Schweizer Müller für seine Arbeit über Hochtemperatur-Supraleitung in Keramiken aus Kupferoxiden
- 1986: Gerd Binnig (Deutschland) / Ernst Ruska (Deutschland) / Heinrich Rohrer (Schweiz) — Für ihre Verdienste zur Entwicklung der Elektronenmikroskopie
- 1985: Klaus von Klitzing (Deutschland) — Für die Entdeckung des so genannten quantisierten Hall-Effekts
- 1984: Carlo Rubbia (Italien) / Simon van der Meer (Niederlande) — Für seine maßgeblichen Beiträge bei dem Projekt, das zur Entdeckung der Feldpartikel W und Z geführt hat
- 1983: Subramanyan Chandrasekhar (Vereinigte Staaten) / William A. Fowler (Vereinigte Staaten) — Struktur und Entwicklung von Sternen
- 1982: Kenneth G. Wilson (Vereinigte Staaten) — Für seine Theorie von kritischen Phänomenen und ihre Verbindung mit Phasentransformation
- 1981: Nicolaas Bloembergen (Vereinigte Staaten) / Arthur L. Schawlow (Vereinigte Staaten) / Kai M. Siegbahn (Schweden) — Für seinen Beitrag zur Entwicklung der Laserspektroskopie
- 1980: James Cronin (Vereinigte Staaten) / Val Fitch (Vereinigte Staaten) — Entdeckung von Verletzungen fundamentaler Symmetrieprinzipien im Zerfall von neutralen K-Mesonen
- 1979: Sheldon Glashow (Vereinigte Staaten) / Abdus Salam (Pakistan) / Steven Weinberg (Vereinigte Staaten) — Theorie der Vereinigung schwacher und elektromagnetischer Wechselwirkung zwischen Elementarteilchen
- 1978: Pjotr Kapiza (Russland) / Arno Penzias (Vereinigte Staaten) / Robert Woodrow Wilson (Vereinigte Staaten) — Tieftemperaturphysik
- 1977: Philip W. Anderson (Vereinigte Staaten) / Sir Nevill F. Mott (Großbritannien) / John H. van Vleck (Vereinigte Staaten) — Für die grundlegenden theoretischen Leistungen zur Elektronenstruktur in magnetischen und ungeordneten Systemen
- 1976: Burton Richter (Vereinigte Staaten) / Samuel C.C. Ting (Vereinigte Staaten) — Für den wichtigen Beitrag zur Entdeckung eines schweren Elementarteilchens neuer Art
- 1975: Aage N. Bohr (Dänemark) / Ben R. Mottelson (Dänemark) / James Rainwater (Vereinigte Staaten) — Entdeckung der Verbindung zwischen kollektiver und Teilchen-Bewegung in Atomkernen und die Entwicklung der darauf basierenden Theorie von der Struktur von Atomkernen
- 1974: Martin Ryle (Großbritannien) / Antony Hewish (Großbritannien) — Radioastronomie, insbesondere für seine Erfindungen (Aperntursynthese) und Entdeckungen
- 1973: Leo Esaki (Japan) / Ivar Giaever (Vereinigte Staaten) / Brian D. Josephson (Großbritannien) — Entdeckungen zum Tunnel-Phänomen
- 1972: John Bardeen (Vereinigte Staaten) / Leon N. Cooper (Vereinigte Staaten) / Robert Schrieffer (Vereinigte Staaten) — Theorie der Supraleitfähigkeit (BCS)
- 1971: Dennis Gabor (Ungarn) — Erfindung der Holografie
- 1970: Hannes Alfvén (Schweden) / Louis Néel (Frankreich) — Arbeiten im Bereich der Magnetohydrodynamik mit fruchtbaren Anwendungen in versch. Teilen der Plasmaphysik
- 1969: Murray Gell-Mann (Vereinigte Staaten) — Klassifizierung der Elementarteilchen und deren Wechselwirkungen
- 1968: Luis Alvarez (Vereinigte Staaten) — Elementarteilchenphysik
- 1967: Hans Bethe (Vereinigte Staaten) — Nukleare reaktionen und Theorie der Energieerzeugung in Sternen
- 1966: Alfred Kastler (Frankreich) — Für die Entwicklung von neuen spektroskopischer Verfahren
- 1965: Sin-Itiro Tomonaga (Japan) / Julian Schwinger (Vereinigte Staaten) / Richard P. Feynman (Vereinigte Staaten) — Quantenelektrodynamik und Elementarteilchenphysik
- 1964: Charles H. Townes (Vereinigte Staaten) / Nikolai G. Bassow (Russland) / Alexander M. Prochorow (Russland) — Grundlegende Arbeiten im Bereich der Quantenelektronik
- 1963: Eugene Wigner (Vereinigte Staaten) / J. Hans D. Jensen (Deutschland) / Maria Goeppert-Mayer (Deutschland) — Kernphysik (insbesondere Aufstellung des Gesetzes der Erhaltung der Parität)
- 1962: Lev Landau (Russland) — Theorie der kondensierten Materie
- 1961: Robert Hofstadter (Vereinigte Staaten) / Rudolf Mößbauer (Deutschland) — Elektronenstreuung an Atomkernen
- 1960: Donald A. Glaser (Vereinigte Staaten) — Erfindung der Blasenkammer
- 1959: Emilio Segrè (Vereinigte Staaten) / Owen Chamberlain (Vereinigte Staaten) — Entdeckung des Antiprotons
- 1958: Pavel A. Tscherenkow (Russland) / Ilja M. Frank (Russland) / Igor J. Tamm (Russland) — Entdeckung des Tscherenkow-Effekts
- 1957: Chen Ning Yang (Vereinigte Staaten) / Tsung-Dao Lee (Vereinigte Staaten) — Gesetze der Parität
- 1956: William B. Shockley (Vereinigte Staaten) / John Bardeen (Vereinigte Staaten) / Walter H. Brattain (Vereinigte Staaten) — Entdeckung des Transistoreffekts und Arbeit mit Halbleitern
- 1955: Willis E. Lamb (Vereinigte Staaten) / Polykarp Kusch (Vereinigte Staaten) — Entdeckungen im Bereich des Wasserstoffspektrums
- 1954: Max Born (Deutschland) / Walther Bothe (Deutschland) — Für seine wegweisende und grundlegende Forschung zur Quantenmechanik
- 1953: Frits Zernike (Niederlande) — Erfindung des Phasenkontrastmikroskops
- 1952: Felix Bloch (Vereinigte Staaten) / E.M. Purcell (Vereinigte Staaten) — Entdeckung und Arbeit mit der Kernspinresonanz
- 1951: John Cockcroft (Großbritannien) / Ernest T.S. Walton (Irland) — Atomkernumwandlung durch künstlich beschleunigte atomare Partikel
- 1950: Cecil Powell (Großbritannien) — Entdeckung der Mesonen durch sie von ihm entwickelte photographischen Methode zur Untersuchung der Kernvorgänge
- 1949: Hideki Yukawa (Japan) — Vorhersage der Existenz der Mesonen
- 1948: Patrick M.S. Blackett (Großbritannien) — Kernphysik und der kosmischen Strahlung
- 1947: Edward V. Appleton (Großbritannien) — Ionosphäre
- 1946: Percy W. Bridgman (Vereinigte Staaten) — Hochdruck-Physik
- 1945: Wolfgang Pauli (Österreich) — Ausschließungsprinzip
- 1944: Isidor Isaac Rabi (Vereinigte Staaten) — Entwicklung der Resonanzmethode
- 1943: Otto Stern (Vereinigte Staaten) — Entdeckung des magnetischen Moments des Protons und die Entwicklung der Molekularstrahl-Methode
- 1939: Ernest Lawrence (Vereinigte Staaten) — Künstliche radioaktive Elemente und die Erfindung des Zyklotrons
- 1938: Enrico Fermi (Italien) — Nachweis von neuen radioaktiven Elementen
- 1937: Clinton Davisson (Vereinigte Staaten) / George Paget Thomson (Großbritannien) — Nachweis der Diffraktion von Elektronen an Kristallen
- 1936: Victor F. Hess (Vereinigte Staaten) / Carl D. Anderson (Vereinigte Staaten) — Kosmische Strahlen
- 1935: James Chadwick (Großbritannien) — Entdeckung des Neutrons
- 1933: Erwin Schrödinger (Österreich) / Paul A.M. Dirac (Großbritannien) — Entdeckung neuer produktiver Formen der Atomtheorie
- 1932: Werner Heisenberg (Deutschland) — Begründung der Quantenmechanik
- 1930: C. V. Raman (Indien) — Diffusion des Lichtes
- 1929: Louis de Broglie (Frankreich) — Entdeckung der Wellennatur des Elektrons
- 1928: Owen Willans Richardson (Großbritannien) — Richardson-Gleichung
- 1927: Arthur H. Compton (Vereinigte Staaten) / C.T.R. Wilson (Schottland) — Ausweichende Elektronen (Theorie)
- 1926: Jean Baptiste Perrin (Frankreich) — Entdeckung des Sedimentationsgleichgewichts
- 1925: James Franck (Deutschland) / Gustav Hertz (Deutschland) — Für die Entdeckung der Stoßgesetze zwischen Elektronen und Atomen
- 1924: Manne Siegbahn (Schweden) — Forschungen auf dem Gebiet der Röntgenspektroskopie
- 1923: Robert A. Millikan (Vereinigte Staaten) — Erforschung des photoelektrischen Effekts und die Ermittlung der Elementarladung eines Elektrons
- 1922: Niels Bohr (Dänemark) — Struktur von Atomen und deren Strahlung
- 1921: Albert Einstein (Deutschland) — Für seine Verdienste um die theoretische Physik, besonders für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts
- 1920: Charles Edouard Guillaume (Frankreich) — Entdeckung der Eigenheiten der Stahl-/Nickelverbindung und Präzessionsmessungen
- 1919: Johannes Stark (Deutschland) — Für die Entdeckungen des Doppler-Effekts an Kanalstrahlen und der Zerlegung der Spektrallinien im elektrischen Feld
- 1918: Max Planck (Deutschland) — Für seine Quantentheorie und deren Verdienst für die Entwicklung der Physik
- 1917: Charles Glover Barkla (Großbritannien) — Entdeckung der charakteristischen Röntgenstrahlung der Elemente
- 1915: Sir William Henry Bragg (Großbritannien) / William Lawrence Bragg (Großbritannien) — Untersuchung von Kristallen mit Hilfe von Röntgenstrahlen
- 1914: Max von Laue (Deutschland) — Für seine Entdeckung der Beugung von Röntgenstrahlen beim Durchgang durch Kristalle
- 1913: Heike Kamerlingh Onnes (Niederlande) — Untersuchung von Materialien bei niederigen Temperaturen
- 1912: Gustaf Dalén (Schweden) — Erfindung von selbstwirkender Regulatoren
- 1911: Wilhelm Wien (Deutschland) — Für seine Entdeckungen bezüglich der Gesetze der Wärmestrahlung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet
- 1910: Johannes Diderik van der Waals (Niederlande) — Zustandsgleichung der Gase und Flüssigkeiten
- 1909: Guglielmo Marconi (Italien) / Ferdinand Braun (Deutschland) — Drahtlose Telegrafie
- 1908: Gabriel Lippmann (Frankreich) — Herstellung von Farbbildern (Fotografie) durch Interferenzen
- 1907: Albert Abraham Michelson (Vereinigte Staaten) — Spektroskopische und metrologische Untersuchungen mittels seiner optischen Präzisionsinstrumente
- 1906: Joseph John Thomson (Großbritannien) — Nachweis von Elektronen durch Untersuchung von Kathodenstrahlen
- 1905: Philipp Lenard (Deutschland) — Für seine Arbeiten und Forschungen über Kathodenstrahlen
- 1904: John William Strutt (Großbritannien) — Entdeckung des chem. Elements Argon und die Bestimmung der Dichte der wichtigsten Gase
- 1903: Pierre Curie (Frankreich) / Marie Curie (Frankreich) / Henri Becquerel (Frankreich) — Strahlungsphänomene
- 1902: Hendrik A. Lorentz (Niederlande) / Pieter Zeemann (Niederlande) — Einfluss des Magnetismus auf die Strahlungsphänomene
- 1901: Wilhelm Conrad Röntgen (Deutschland) — Für die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen
Statistiken
- Der erste Preisträger 1901 war der Deutsche Wilhelm Conrad Röntgen.
- Der bisher jüngste Preisträger war mit 25 Jahren William Lawrence Bragg (1915).
- Der bisher älteste Preisträger war mit 96 Jahren Arthur Ashkin (2018). Er war bis 2019 damit der älteste Nobelpreisträger überhaupt.
- John Bardeen wurde als einziger Preisträger zweimal mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet (1956 und 1972); Marie Curie wurde neben dem Nobelpreis für Physik (1903) auch mit dem Nobelpreis für Chemie (1911) ausgezeichnet.
- Unter den 224 Preisträgern bis 2023 befinden sich nur 5 Frauen, Marie Curie (1903), Maria Goeppert-Mayer (1963), Donna Strickland (2018), Andrea Ghez (2020) und Anne L’Huillier (2023).
- Als bisher einziges Ehepaar wurden 1903 Marie und Pierre Curie ausgezeichnet. (Ihre Tochter Irène Joliot-Curie wurde 1935 zusammen mit ihrem Ehemann Frédéric mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.)
- Es wurden bisher viermal Vater und Sohn mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet: William Henry Bragg und William Lawrence Bragg (1915), Niels Bohr (1922) und Aage Niels Bohr (1975), Manne Siegbahn (1924) und Kai Siegbahn (1981) sowie Joseph John Thomson (1906) und George Paget Thomson (1937).
- Es gab 47-mal einen alleinigen Preisträger (zuletzt Georges Charpak 1992), 32-mal teilten sich zwei und 37-mal drei Personen den Preis (Stand 2022).
- Es gab sechs Jahre, in denen der Nobelpreis für Physik nicht verliehen wurde (1916, 1931, 1934, 1940-1942).
- Die Hälfte der zwischen 1995 und 2017 verliehenen Nobelpreise für Naturwissenschaften sind auf wenige Disziplinen verteilt. Teilchenphysik (14 %), Atomphysik (11 %) und 3 nicht physikalische Disziplinen (Zellbiologie (12 %), Neurowissenschaften (10 %), Molekularchemie (5 %)) dominieren den Preis in den letzten Jahrzehnten, gefolgt von Halbleiterphysik und Magnetik.
- Die meisten Preisträger stellten bisher (Stand 2022) die USA mit 96 erhaltenen Preisen, gefolgt vom Vereinigten Königreich (26) und Deutschland (25). Insgesamt stammen die Preisträger aus 18 Nationen.