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Ein Crashtest ist eine Form der zerstörenden Prüfung (bzw. Test), die in der Regel durchgeführt wird, um sichere Konstruktionsstandards für die Crashtauglichkeit und -kompatibilität verschiedener Verkehrsmittel (Fahrzeugsicherheit) oder damit verbundener Systeme und Komponenten zu gewährleisten.

Datenerfassung

Crashtests werden unter strengen wissenschaftlichen und sicherheitstechnischen Standards durchgeführt. Jeder Crashtest ist sehr kostspielig, so dass aus jedem Test ein Maximum an Daten extrahiert werden muss. Dies erfordert in der Regel den Einsatz von Hochgeschwindigkeitsdatenerfassung, mindestens einen triaxialen Beschleunigungsmesser und einen Crashtest-Dummy, oft aber auch mehr.

Arten

Euro NCAP

Ein in Europa verbreitetes herstellerunabhängiges Crashtestprogramm ist Euro NCAP. Die Abkürzung steht für „European New Car Assessment Program“ und besteht seit 2009 aus folgenden 4 Teilen:

Diese Tests gelten nur für Pkw. Seit 2014 prüft Euro NCAP auch Vierrad-Leichtmobile, hierbei wurden jedoch sowohl die Zahl der Tests als auch die Anforderungen verringert.

Crashtest-Dummy

Ein Crashtest-Dummy ist ein anthropomorphes Testgerät (ATD) in Originalgröße (lebensgroße Puppen), das die Abmessungen, Gewichtsverhältnisse und Beweglichkeit des menschlichen Körpers bei einem Verkehrsunfall simuliert. Dummys werden von Forschern, Automobil- und Flugzeugherstellern verwendet, um die Verletzungen vorherzusagen, die eine Person bei einem Aufprall erleiden könnte. Moderne Dummys sind in der Regel mit Instrumenten ausgestattet, um Daten wie Aufprallgeschwindigkeit, Quetschkraft, Biegung, Faltung oder Drehmoment des Körpers und Verzögerungsraten während eines Aufpralls aufzuzeichnen.

Vor der Entwicklung von Crashtest-Dummys testeten Automobilhersteller mit menschlichen Leichen, Tieren und lebenden Freiwilligen. Leichen wurden auch verwendet, um verschiedene Teile eines Autos zu verändern, z. B. den Sicherheitsgurt.
Diese Art von Tests kann realistischere Ergebnisse liefern als die Verwendung eines Dummys, wirft aber ethische Probleme auf, da menschliche Leichen und Tiere nicht in der Lage sind, in Forschungsstudien einzuwilligen. Tierversuche sind heute nicht mehr weit verbreitet.

Computergestützte Modelle des menschlichen Körpers werden in Industrie und Forschung zunehmend als Ergänzung zum Einsatz von Dummys als virtuelle Werkzeuge verwendet.